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Neues rund um Vossenack aus dem Montjoie'r Volksblatt ab 1880

Montjoie'r Volksblatt ab 1880

Das Montjoie'r Volksblatt erscheint zum ersten mal mit einer Probe-Nummer am 25. September 1880. Es nennt sich Organ für die katholischen Interessen von Montjoie und Umgebung.

Montjoie, 12. Januar 1881 - Volkszählung von 1880

Montjoie, 12. Januar 1881. Nach vorläufigen Ermittlungen beträgt die ortsanwesende Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden des Kreises nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1880:

  Ortschaften des Kreises Montjoie Volkszählung 1880 Nach der Volkszählung 1875
1. Montjoie 2063 2262
2. Rötgen 1673 1706
3. Kalterherberg 1536 1522
4. Simmerath 1524 1439
5. Höfen 1048 1073
6. Ruhrberg 1020 1000
7. Schmidt 974 948
8. Zweifall 971 894
9. Mützenisch 899 848
10. Vossenack 898 852
11. Imgenbroich 893 947
12. Eicherscheid 822 831
13. Conzen 794 809
14. Kesternich 709 745
15. Lammersdorf 619 622
16. Strauch 422 416
17. Steckenborn 385 385
18. Rohren 348 391
19. Rott 348 315
Montjoie, 19. November 1881 - Erdbeben

Montjoie, 19 November 1881. Gestern Abend gegen 11 ¼ Uhr verspürte man hier einen heftigen, einige Sekunden andauernden Erdstoß, so daß stellenweise die Leute erschreckt auf die Straße liefen. Der Himmel war im Augenblick der Erscheinung klar und sternenhell. Die Erschütterung war so stark, daß Häuser bebten und die im Zimmer befindlichen leichteren Gegenstände in Bewegung geriethen. Am Spital zu Eupen stürzte ein alter Schornstein ein, viele Hausschellen klingelten, Kalk fiel von Zimmerdecken herab, Thüren, die nicht fest verschlossen waren, öffneten sich selbst. Ueberaus zahlreiche Nachrichten, welche sich in den Zeitungen der Rheinprovinz und Westfalens, sowie in den Blättern Belgiens finden, zeigen, daß die Erschütterung einen großen Theil der genannten Landstriche getroffen hat. So weit diese Nachrichten reichen, erstreckt sich das Erschütterungs-Gebiet von Wesel bis Mainz über 2 Breitengrade, also über 30 Meilen. Der westliche Punkt, welcher in den Berichten erwähnt wird, ist Tounai, von Köln aus über 31 Meilen entfernt. In Aachen fiel im Aichamte ein schwerer Schornstein ein, ebenso auf dem Hof, in Kleinmarschierstraße die obersten Steine eines solchen, auf der Sandkaul stürzte ein Schränkchen um. In Stollberg haben auch die Bergleute in der Erde den Stoß deutlich empfunden, was sonst nicht der Fall zu sein pflegt. In einer Buchbinderei in Düsseldorf sind fast sämmtliche Fensterscheiben plötzlich gesprungen. Im Barmer Telegraphenbureau war die Erschütterung so stark, daß der diensthabende Beamte „beinahe vom Stuhle gefallen wäre." In anderen Häusern meinte man, die Balken seien gebrochen; die Vögel flaterten im Käfig wirr auf, man hörte den Anschlag einer Hausschelle, in einem Hause in Elberfeld fiel sogar ein Tisch um. Aus Malmedy wird gemeldet, daß dort im Saale eines Vereins mehrere Fensterscheiben zersprangen.

Hürtgen, 17. April 1885 - Neuer Postbote für Vossenack

Hürtgen, 17. April 1885. Seit einigen Wochen ist für einen Theil unseres Postexpeditionsbezirks ein zweiter Briefträger eingestellt worden, der mit einem Morgens von Düren abgehenden Postboten im Dorfe Gey zusammentrifft und die für Hürtgen und Vossenack angelangten Briefe und Drucksachen noch am selbigen Tage an ihre Adresse weiter befördert. Mit dieser Einrichtung ist die Postbehörde jedoch nur theilweise den Wünschen der der hiesigen Expedition angehörenden Ortschaften nachgekommen, indem man die früher bestandene directe Personenpostverbindung zwischen hier und Montjoie wiederholt angestrebt hatte. Sobald die Eifelbahn dem Verkehr übergeben ist, hofft man hierorts zuversichtlich auf die Durchführung der Lokalpost Düren = Hürtgen nach Bahnhof Lammersdorf mit einer Postagentur in Germeter und Vossenack. Wie wir vernehmen, wird eine diesbezügliche Eingabe demnächst an die Oberpostdirection in Aachen zur Absendung gelangen.

Die elektrische Ausstellung in Paris

Die elektrische Ausstellung in Paris

Man hört allerwärts so viel von der elektrischen Ausstellung in Paris, daß wir es für angezeigt halten, den Lesern des Montjoier Volksblattes auch einige Notizen über dieselbe zu bringen.

Da haben wir die elektrische Feder, erfunden von Edison. Sie ist ein Halter, in dem sich eine leicht bewegliche Stahlnadel der Länge nach bewegen läßt, und zwar so, daß die feine Spitze eben aus der Hülse heraustreten kann. Oben ist eine kleine elektrische Maschine angebracht, welche die Nadel mehrere hundertmal in der Minute auf und ab bewegt. Bewegt man nun diese Schreibnadel eben so, wie einen gewöhnlichen Federhalter beim Schreiben, so werden die Buchstaben eine ununterbrochene Reihe von kleinen Pünktchen bilden. Befeuchtet man nun das so beschriebene Papier mit der geeigneten Schwärze, so kann man nacheinander einige Millionen Abdrücke davon nehmen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Die Kosten solcher Reproduktionen sind äußerst gering, da der ganze Apparat mit Batterie, sowie Schwärze, Presse und allem Zubehör für 125 Frcs. geliefert wird.

In der Galvanoplastik, dem galvanischen Ueberziehen von Gegenständen mit Metall, ist ein bedeutender Fortschritt zu verzeichnen. Ein Pariser Haus vergoldet, versilbert, verkupfert und vernickelt alle nur denkbaren Gegenstände: ein Stück Carton, in Holz geschnittene Möbel, einen Frosch, einen Damenhut, ein Kohlblatt, Gyps und Porzellangegenstände, eine lebendige Rose, die dadurch ihre Schönheit und üppige Fülle für immer behält, u. drgl. mehr.

Da ist ferner zu sehen ein durch Elektrizität lenkbares Luftschiff, allerdings ein kleines Modell, welches uns der Auflösung der Frage, ob ein lenkbares Luftschiff je gefunden werden wird, oder nicht, einen großen Schritt näher bringt. Der Ballon ist mit Wasserstoffgas gefüllt und bringt eine dynamoelektrische Maschine, welche durch eine Faure'sche, mit Elektrizität geladene Zellen in Bewegung gesetzt wird. Diese Bewegung überträgt sich auf eine den Schiffsschrauben ähnliche Schraube am hinteren Theile des Ballons, welche zur willkürlichen Fortbewegung des Ballons dient.

Nicht geringes Aufsehen machte das von dem Erfinder des Telefons, Prof. Bell, im Laufe des vergangenen Jahres erfundene Photophon. Dieses Instrument ermöglicht, gesprochene Worte auf größere Entfernung hin deutlich wahrnehmbar zu machen, ohne etwa dazu eine Drahtleitung nöthig zu machen. Die Uebermittlung der Töne geschieht einfach durch das Licht. Da eine Beschreibung des Apparates ohne Zeichnung nicht deutlich sein würde, so verzichte ich auf dieselbe, bemerke nur noch, daß es den rastlosen Bemühungen der Herrn Bell bereits gelungen ist, vermittels dieses äußerst geistreich erdachten Instrumentes auf 2 Kilometer Abstand deutlich zu sprechen.

Auch verdient erwähnt zu werden ein von Edison ausgestelltes, besonders großes Exemplar eines Phonographen. Derselbe reproduziert die hinein gesprochenen oder gesungenen Worte recht deutlich, jedoch dabei etwas näselnd, besser gesagt, verschnupft.

Schließlich will ich noch eines Instrumentes erwähnen, welches von der Firma Siemens und Halske ausgestellt war, und welches so recht geeignet ist, zu zeigen, wie weit der Mensch durch Forschung und Streben gelangen kann. Es ist dies ein Instrument zur Messung der Wärme eines Sternes. In eine teleskopartige Röhre ist eine Thermosäule angebracht, welche durch Erwärmung galvanische Ströme erzeugt, welche nach Verhältniß der Wärme stärker oder schwächer sind. Man richte nämlich den Apparat auf eine bekannte Wärmequelle, deren Temperatur und Abstand man messen kann, und observiert in einem empfindlichen Galvanoskop die Ablenkung der Nadel; dann richtet man den Apparat auf einen Stern, dessen Entfernung man kennt, und observiert dann wieder die Ablenkung der Galvanometernadel, durch Rechnung ergibt sich nun die Wärme des betr. Sternes, da sich ja die Wärmen zu einander verhalten, wie die Quadrate der Entfernungen.

Ich glaube Beispiele genug angeführt zu haben, um zu zeigen, wie interressant und lehrreich die elektrische Ausstellung für den Besucher ist, und daß das menschliche Geschlecht im Angesichte dieser geistigen Errungenschaften über die Naturkräfte auch einmal sich stolz erheben und sagen kann:

Das Alles sind Früchte unserer geistigen Arbeit.

Montjoie, 20. December 1883 - Der Eichstrich am Bierglas wird eingeführt

Montjoie, 20. December 1883. Da mit dem 1. Januar 1884 das Gesetz, betreffend die Bezeichnung des Rauminhalts der Schankgefäße vom 20. Juli 1881 in Kraft treten wird, so bringen wir hiermit die Vorschriften dieses Gesetzes auf mehrseitiges Verlangen nochmals zur Kenntniß der Interessenten:

§1. Schankgefäße (Gläser, Krüge, Flaschen ec.), welche zur Verabreichung von Wein, Obstwein, Most oder Bier in Gast- und Schenkwirthschaften dienen, müssen mit einem bei der Aufstellung des Gefäßes auf einer horizontalen Ebene den Sollinhalt begrenzenden Strich (Füllstrich) und in der Nähe des Strichs mit der Bezeichnung des Sollinhalts nach Litermaß versehen sein. Der Bezeichnung des Sollinhalts bedarf es nicht, wenn derselbe ein Liter oder ein halbes Liter beträgt. Der Strich und die Bezeichnung müssen durch Schnitt, Schliff, Brand oder Aetzung äußerlich und in leicht erkennbarer Weise angebracht sein. Zugelassen sind nur solche Schankgefäße, deren Sollinhalt einen Liter oder einer Maßgröße entspricht, welche vom Liter aufwärts durch Stufen von ½ Liter, vom Liter abwärts durch Stufen von Zehntheilen des Liters gebildet wird. Außerdem sind zugelassen Gefäße, deren Sollinhalt ¼ Liter beträgt.

§2. Der Abstand des Füllstrichs von dem obern Rande der Schankgefäße muß a) bei Gefäßen mit verengtem Halse, auf dem letztern angebracht, zwischen 2 und 6 Centimeter, b) bei anderen Gefäßen, zwischen 1 und 3 Centimeter betragen. Der Maximalbetrag dieses Abstandes kann durch die zuständige höhere Verwaltungsbehörde hinsichtlich solcher Schankgefäße, in welchen eine ihrer Natur nach stark schäumende Flüssigkeit verabreicht wird, über die vorstehend bezeichneten Grenzen hinaus festgestellt werden.

§3. Der durch den Füllstrich begrenzte Rauminhalt eines Schankgefäßes darf a) bei Gefäßen mit verengtem Halse höchstens 1/50, b) der anderen Gefäße höchstens 1/30 geringer sein, als der Sollinhalt.

§4. Gast- und Schenkwirthe haben gehörig gestempelte Flüssigkeitsmaaße von einem zur Prüfung ihrer Schankgefäße geeigneten Einzel- oder Gesammtinhalt bereit zu halten.

§5. Gast- und Schenkwirthe, welche den vorstehenden Vorschriften zuwiderhandeln, werden mit Geldstrafe bis zu einhundert Mark oder mit Haft bis zu einer Woche bestraft. Gleichzeitig ist auf Einziehung der vorschriftswidrig befundenen Schankgefäße zu erkennen, auch kann die Vernichtung derselben ausgesprochen werden.

§6. Die vorstehenden Bestimmungen finden auf festverschlossene (versiegelte, verkapselte, festverkorkte u.s.w.) Flaschen und Krüge, sowie auf Schankgefäße von 1/20 Liter und weniger keine Anwendung.

Hierbei machen wir noch besonders darauf aufmerksam, daß es den Gast- und Schenkwirthen überlassen bleibt, sich auf beliebige Weise die Bezeichnung der in Rede stehenden Gefäße mit dem Sollinhalt zu verschaffen, wobei es selbstverständlich ist, daß sie für die Richtigheit der Bezeichnung haften; ferner, daß für säumige Gewerbetreibende die empfindlichen Nachtheile eintreten werden, da vom 1. Januar 1884 ab sämmtliche in den Gast- und Schankwirthschaften zur Verabreichung der fraglichen Getränke dienenden Schankgefäße, welche die vorschriftsmäßige Inhaltsbezeichnung nicht tragen, oder sonst den Vorschriften des Gesetzes nicht genügen, ausnahmslos der Entziehung unterliegen.

Aus dem Kreise - 30. December 1885 - Die Bürgermeisterei Schmidt und Vossenack trennen

Aus dem Kreise, 30. December 1885. […] – Man beabsichtigt in den Gemeinden Schmidt und Vossenack, die betr. Bürgermeisterei in ihrer Verwaltung wiederum von der Simmerather zu trennen und auf Bestellung eines eigenen Bürgermeisters hinzuwirken. Es ist wohl noch sehr fraglich, ob dieses Ziel erreicht wird. Bei den Ansprüchen, die an die Stelleninhaber gemacht werden, hat man seit Langem denselben am besten durch Vereinigung mehrerer Aemter zu begegnen vermocht; so ist’s außer dem Kreise Montjoie aber auch mit Ausnahme der Stadt selbst bisher im Kreise gewesen. Vereinigte Verwaltung haben die Bürgermeistereien Höfen und Kalterherberg, Imgenbroich und Eicherscheid, Rötgen und Zweifall, Ruhrberg und Kesternich, Simmerath und Schmidt gehabt und sich unseres Wissens dabei nicht ungünstig gestanden. – […]

Aus dem Kreise - 22. Januar 1886 - Ergebnis der Volkszählung 1885

Aus dem Kreise, 22. Januar 1886. Die Bevölkerungszahl unseres Kreises (18,611 Seelen) vertheilt sich auf die einzelnen 19 Gemeinden wie nachfolgt: 1. Konzen 796; 2. Eicherscheidt 824; 3. Höfen 1079; 4. Imgenbroich 892; 5. Kalterherberg 1555; 6. Kesternich 796; 7. Lammersdorf 685; 8. Montjoie 2110; 9. Mützenich 998; 10. Rohren 354; 11. Rötgen 1754; 12. Rott 379; 13. Ruhrberg 1047; 14. Schmidt 973; 15. Simmerath 1611; 16. Steckenborn 371; 17. Strauch 451; 18. Vossenack 967; 19. Zweifall 974. Eine wesentliche Vermehrung fällt auf die Gemeinden Lammersdorf, Mützenich, Rötgen, Ruhrberg, Simmerath, Strauch und Vossenack. Eine wesentliche Abnahme zeigt Montjoie und Steckenborn. In den anderen Gemeinden ist die Differenz der Abnahme oder Zunahme nicht bedeutend.

Vossenack, 4. Juli 1886 - Der Lehrer Herr R. Fraiquin aus Vossenack verstorben

Vossenack im Kreise Montjoie, 4. Juli 1886. Am verflossenen Mittwoch verstarb hierselbst nach mehrmonatlichen Leiden unser langjähriger Lehrer Herr R. Fraiquin, dessen Hinscheiden allgemeines Bedauern hervorrief. Wie sehr der Verstorbene von der ganzen Gemeinde geachtet und geliebt war, davon legte die außerordentliche zahlreiche Betheiligung von Jung und Alt an der Beerdigung desselben Zeugniß ab, die gestern Nachmittag 3 Uhr stattfand, und zu welcher sich außer vielen Kollegen und früheren Schülern von auswärts auch Herr Kreisschulinspektor Zillekens von Eupen und die gesamte Lehrerschaft des Kreises Montjoie eingefunden hatten. Die Gesänge bei der Trauerfeier vollführten die Lehrer, welche auch den Sarg trugen. Am Grabe richtete der hochw. Hr. Pfarrerverweser Esch eine längere Ansprache an die Umstehenden, in welcher er mit tiefempfundenen Worten die trefflichen Charaktereigenschaften des Verblichenen hervorhob und dessen fruchtbares und von wahrhaft christlichem Geiste geleitetes Arbeiten in der Schule ergreifend schilderte. Die Rührung, welche sich Aller, die den Verstorbenen zu Grabe geleiteten, bemächtigte, ließ deutlich erkennen, wie lieb und theuer derselbe den Hinterbliebenen und sonstigen Anverwandten, sowie der ganzen Gemeinde gewesen, wie sehr seine Kollegen den zu frühen Hingang eines so biedern und lieben Berufsgenossen beklagten. Möge dem getreuen Knechte dort oben der verdiente Lohn zu Theil geworden sein!

Vossenack, 28. November 1887 - Gründung des Rheinischen Bauern-Vereins Ortsgruppe Vossenack

Vossenack, 28. November 1887 – Gestern tagte hierselbst im Saale bei Herrn Arnold Wirtz eine große Versammlung von Bürgern und Landwirthen des Ortes und seiner nächsten Nachbarschaft im Interesse des Rheinischen Bauern-Vereins. Die Einberufung desselben war durch Herrn Grafen Wilderich von Spee erfolgt, der auch den Vorsitz führte. Außer ihm war noch eine Anzahl auswärtiger Vertreter und Freunde des Rheinischen Bauern-Vereins erschienen, u. A. die Herren Oberpfarrer Dr. Pauly und Apotheker Peiffer aus Montjoie, Pfarrer Gimken aus Großhau, Fabrikbesitzer Strepp aus Kreuzau. In längeren Ansprachen über die Zwecke, Aufgaben und Vortheile, sowie über die Organisation des Vereins empfahlen die Herren Graf Spee und Dr. Pauly, in kürzern die Herren Peiffer und Gimken die Errichtung eines Ortsverbandes in Vossenack, welche mit Schluß der Versammlung statthatte und wobei sofort schon ungefähr 60 Mitglieder sich einzeichnen ließen. Zu Ausschußmitgliedern wurden per Acclamation die HH. Pfarrer Esch und Heinrich Wirtz in Vossenack und Heinrich Stolz aus Germeter, zum Vertrauensmann für Feuer-Versicherungsangelegenheit der Zimmermeister H. Rütgers ernannt. – Die Versammlung schloß mir einem von Herr Pfarrer Esch ausgebrachten Hoch auf die fremden Herren Gäste, einem Dankwort derselben verbunden mit dem Ausdruck der zuversichtlichen Hoffnung, daß der Ortsverband Vossenack blühen und hochverdienstlich wirken möge. Demnächst soll mit der Bildung weiterer Ortsverbände im nördlichen Theile des Kreises vorgegangen werden.

Aus dem Kreise - 6. Juni 1888 - Neubau der Straße von Zweifallhammer nach Lammersdorf

Aus dem Kreise, 6. Juni 1888. […] Die „A. Bzt.“ schreibt: Seit den letzten Wochen sind höhere Beamte der Forstverwaltung damit beschäftigt, einen Fahrweg dem Callbache entlang von Zweifallshammer (ein früheres Hüttenbergwerk) bis zur Station Lammersdorf abzustecken, der demnächst ausgebaut werden wird. Der Hauptzweck des Weges ist der, die Abfuhr von Holz, Loh ec. aus dem königlichen Waldungen zu erleichtern. Es wird aber gleichzeitig dadurch eines der romantischsten und malerischsten Thäler dem Naturfreunde erschlossen, welches die Rheinprovinz aufzuweisen hat. Einzelne Stellen, wie Callerbrück, Simonscall (verdankt seine Entstehung französischen Emigranten), Mestrengermühle, Zweifallshammer bieten unübertreffliche Naturschönheiten. Wir sind überzeugt, daß wenn erst die Straße für den Verkehr geöffnet ist, gerade das Callthal außerordentlich stark von Ausflüglern und Naturfreunden besucht werden wird.

Montjoie, 26. Juni 1888 - Blitzeinschlag in Vossenack

Montjoie, 26. Juni 1888. […] – In Vossenack schlug am Samstag der Blitz in ein Haus und zündete, infolge dessen dasselbe total niederbrannte.

Die Lücke zwischen Ausgabe 27 von 1888 und Ausgabe 28 von 1897 wird demnächst aufgefüllt. Dazu sind weitere Recherchen direkt im Archiv des Geschichtsverein des Monschauer Landes bzw. in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln notwendig. Hierbei besteht das wesentliche Augenmerk darauf, warum die Spitze des Kirchturms von Vossenack 1891 eingestürzt ist