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Konzeption und deren Umsetzung

Das Offene Dorfforum von Vossenack, Simonskall und Raffelsbrand wurde im Jahr 2013 ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Dorfgemeinschaft.

430 Bürger/innen haben sich an den 30 bisher geführten Gesprächen aktiv an der Zukunftsgestaltung unseres Dorfes beteiligt. Zur Erarbeitung konkreter Umsetzungsvorschläge wurden die Arbeitskreise Dorfentwicklung, Jugend, Kommunikation und Dorfwettbewerb gebildet.

Im Offenen Dorfforum, aber insbesondere im Arbeitskreis Dorfentwicklung, wurde das Leitbild für Vossenack mit Simonskall und Raffelsbrand entwickelt und im Oktober 2016 der Dorfgemeinschaft in Vertretung durch die Vereinsvorstände, den Ansprechpartnern verschiedener Gruppierungen bis hin zu den Repräsentanten der örtlichen Bildungseinrichtungen vorgestellt. Das Leitbild wurde zudem mit einem Begleitschreiben an alle Haushalte verteilt und auf unserer Internetseite www.vossenack.nrw veröffentlicht.

Ferner wurde eine Konzeption seitens des Arbeitskreises Dorfentwicklung erarbeitet und im Offenen Dorfforum besprochen und verabschiedet. Diese Konzeption sieht folgende vier Bereiche im Arbeitskreis Dorfentwicklung vor:

  1. Bevölkerung + Vereine + Kommunikation + Demografie
  2. Versorgung + Mobilität + Arbeitsplätze
  3. Tourismus + Kultur + Freizeit
  4. Umwelt + Energie + Landschaftsgestaltung

Anregungen/Ideen aus der Dorfgemeinschaft werden diesen Bereichen zugeordnet und im Dorfforum bewertet und entschieden, welche Handlungsfelder und Maßnahmen ergriffen werden können. Hier einzelne Beispiele, die seit der letzten Teilnahme am Landeswettbewerb im Jahre 2012 umgesetzt wurden: Ein Ergebnis der Arbeit im Bereich (a) ist beispielsweise das seit 2015 jährlich mit wechselnden Schwerpunkten stattfindende Arbeitstreffen mit unseren Vereinen und Gruppierungen sowie den Vertretern der Schulen und des Kindergartens. Im Bereich (b) haben wir gemeinsam mit dem Vorstand der Sparkasse Düren nach Alternativen zur Schließung der personenbesetzten Sparkassenfiliale gesucht und nach intensiven Gesprächen einen Kompromiss erreicht, der den Einsatz einer mobilen Filiale an mehreren Terminen in der Woche vorsieht. Im Bereich (c) führten die gemeinsamen Aktivitäten mit der Gemeinde Hürtgenwald zur Errichtung eines neuen Jugendtreffs in Vossenack. Mit der angepflanzten Obstbaumallee in Simonskall konnten wir im Bereich (d) einen wertvollen Beitrag zur Landschaftsgestaltung leisten.

Den ausführlichen Bewerbungstext finden Sie hier.

Erarbeitet von der Gruppe Dorfwettbewerb im Offenen Dorfforum 24.03.2018

 

Vossenack - freier Marschallhof

Wo stand der Vossenacker Hof ?

Der Bereich Germeter und der dort entspringende Bosselbach wird schon im Jahre 1342 als "Germuyde" und "Busselbach" erstmalig erwähnt. Vermutlich war es nur ein Jagtbezirk, der ca. 100 Jahre später mit einem freien Marschallhof als Keimzelle von Vossenack besiedelt war.

Es ist bemerkenswert, dass Vossenack wahrscheinlich erstmals um 1435, dann aber sicher 1472 und 1492 nicht als Dorf, sondern als Hof des Marschalls von Jülich erwähnt worden ist. Der Anstoß dürfte darin liegen, dass der Erbmarschall Frambach von Birgel maßgeblich am Erwerb der Herrschaft Monschau für das Territorium Jülich im Jahr 1435 beteiligt war. Unter den vielen Auszeichnungen und Zuwendungen, die er dafür erhielt, dürfte sich auch der Hof in Vossenack befunden haben, der 1472 im Besitz seines Sohnes Engelbert Niet war.

Vossenack wird zum ersten Mal als „Hof Voissnacken" in einer Urkunde vom 25. November 1472 erwähnt:

„Jaers dae van leueren vyer marck zeyn schillinck Sees penninck as der selue wyngart bis her zo gegolden hait mit den raemen dar zo gehoerende die Voyssnacken"
schreibt der Erbmarschall des Herzogs von Jülich Ritter Engelbrecht Nyt van Birgel in einem Vertrag aus dem Jahre 1472, in dem er dem Johanne van Peyrne preister pastoir zo Cruitz Auwe eben diese Kreuzau auf 99 Jahre und einen Tag verpachtet. Das Hofgut Voyssnacken, welches also damals wahrscheinlich schon länger bestand, wurde zum Ausgangspunkt einer kleinen dörflichen Siedlung, die über die Jahrhunderte ein zwar ruhiges aber sicher entbehrungsreiches Dasein fristete. Der Hofname dürfte auf die Form des Bergrückens zurück zu führen sein, auf dem Vossenack gelegen ist, und der im Herbstlaub an einen Fuchsrücken erinnert haben mag.

Der Hof Voissnacken lieferte Holzrahmen für die Weinberge bei Obermaubach.

Daraus kann man aber schließen, dass der Hof aufgrund seines Bekanntheitsgrades viel früher entstanden ist. Der Zeitpunkts seines Entstehens und sein Erbauer liegen noch im Dunkel der Vergangenheit. Der Hof Voissenacken auf der historischen Tranchot Karte von 1801 - 1828(Es gibt Anzeichen dafür, dass er links und rechts der heutigen Einmündung der Pfarrer-Diekmann-Straße in die Bundesstraße 399 lag.)

Die Lieferung von Holzrahmen weist darauf hin, dass er sich nicht nur mit Feld- und Viehwirtschaft, sondern auch mit der Holzwirtschaft und der Holzverarbeitung befasste.

Von Engelbert Niet gelangte der Hof an seinen Schwiegersohn Johann Hurt von Schönecken und 1493 wiederum an dessen Sohn Engelbert Hurt von Schönecken.

1503 schrieb Engelbert voller Ärger an den Herzog:
››Der Hof im Lande von Monschau, genannt Voissnacken, ist ein freies Gut und so frei, dass ein Mann, der einen Totschlag begangen hat, auf dem Hof sechs Wochen und drei Tage Freiheit haben soll, wie das auch geschieht. Als freies Mannlehen ist der Hof nie mit Zahlungen beschwert worden. Durch Schultheiß, Schöffen und Boten ist weder auf dem Hof noch bei den Hofleuten Verbot getan, Recht gewiesen, geurteilt oder gepfändet worden. Auch ist niemand zu Schatz oder Dienst angehalten worden, weder jetzt noch zu Zeiten Ihrer fürstlichen Gnaden Vorfahren und der meinen. Nun ist jedoch der Rentmeister dabei, aus dem Hof ein Schatzgut zu machen. Daher bitte ich Ihre fürstlichen Gnaden demütig, mich bei meinen alten Rechten zu halten und den Rentmeister anzuweisen, die Neuerungen abzustellen.
Engelbert Hurt von Schönecken, Herr zu Beffort und zu Essig, Erbmarschall des Landes Jülich
«

Der Monschauer Amtmann entgegnete, der Hof des Hurt sei nicht belastet worden, sondern drei zu diesem Hof gehörende Häuser mit einer Bede (Sondersteuer für einen besonderen Anlass) von jeweils zwei Gulden. Da die sechs Gulden nicht gezahlt wurden, habe der Rentmeister einen Wasen (Grassode) auf die drei betreffenden Erbgüter gesteckt. Darauf habe er gemäß Landrecht an der Kall und an der Rehsief Benden der Schuldner gepfändet und sechs Wochen und drei Tage in der Kirche verkünden lassen, dass diese Pfänder wie üblich öffentlich am Kreuz in Monschau verkauft werden sollen.

Der Amtmann fuhr fort:
››Der Hof wird nicht anders behandelt als alle anderen Freigüter im Lande Jülich. Es ist alte Gewohnheit, dass die Schöffen und andere Inhaber von freien Gütern am letzten Fastenabend in Monschau auf der Burg und im Stadthof zur Musterung erscheinen, insbesondere Hurt, der auf dem Hof des Marschalls in Vossenack sitzt, damit Ihre fürstlichen Gnaden Burg und Stadt nicht zerstört werden und der Wald nicht in fremde Hände gelangt.
Am Dienstag nach St. Thomas 1503.

Johann von dem Bongard, Erbkämmerer des Landes Jülich und Amtmann von Monschau«.

Hier sehen wir den Marschall als Inhaber und Verfechter des Hofrechts. Der Hof war ein Lehen des Herzogs, der Marschall hatte die volle Verfügung über den Boden und damit auch über alle auf ihm wohnenden Leute, die ihm gegenüber im Stand von Unfreien oder Minderfreien lebten.

Es war also ein großes Hofgut, das aufgrund seiner vielseitigen Arbeiten eine größere Zahl von Knechten erforderte, für deren Unterbringung sicherlich kein Platz in den Gebäuden vorhanden war, zumal diese meistens noch eine Familie hatten.

Da die Hofarbeiter ein sicheres Einkommen besaßen, konnten sie sich erlauben, ein Haus für sich und ihre Familien zu bauen. Da der Hof in seiner Nähe eigenes Land hatte, konnten sie es nur in einem gewissen Abstand vom Hof erstellen. Sie errichteten es meist in Richtung der heutigen Kirche. Dadurch entstand mit der Zeit ein Dorf, das den Namen ihres Arbeitgeber, nämlich „Vossenack" erhielt.

Historie von VOSSENACK – das Dorf mit Weitblick

Die langgestreckte Geländeform hat das Motiv für die Namensgebung „Fuchsnacken“ geliefert. Der Ursprung des Dorfes ist der „Vossenacker Hof“, der -- als Hofgut von Marschällen des Herzogs von Jülich -- mit für die damalige Zeit sehr beachtlichen Rechten ausgestattet war. Dieser Hof, dessen Lage bisher (noch?) nicht gefunden wurde, wird nach dem bisherigen Stand erstmalig am 25.11.1472 als „Voyssnacken“ erwähnt. Allerdings gibt es einen Hinweis, dass er schon im Jahre 1433 bestanden hat. In den Jahren danach haben sich um diesen Hof Kleinbauern angesiedelt.

Der Bereich Germeter und der dort entspringende Bosselbach wird schon im Jahre 1342 als „Germyde“ und „Busselbach“ erstmalig erwähnt. Vermutlich war es nur ein Jagdbezirk, der ca. 100 Jahre später aber besiedelt war, denn unter dem Datum 11.12.1448 wird ein „Johan Gyrmonden“ als Schöffe in Lendersdorf genannt, dessen Nachname die Herkunft von Germeter erkennen lässt. Der Ortsname „Germeter“ soll vom lateinischen „Carmetum“ = Hainbuchenwald abgeleitet sein.

Die Fahne von Vossenack dokumentiert die Geschichte. Der Name Vossenack bedeutet so viel wie Fuchshöhe oder Fuchsberg. Er ist in einem „redenden“ Wappen bildlich wiedergegeben durch den Fuchs und den in der klassischen Heraldik üblichen Dreiberg. Die Kleeblätter sind altes Symbol für die Landwirtschaft schlechthin, deren Vierzahl steht für Vossenack mit den Ortsteilen Simonskall, Raffelsbrand und (ehemals) Germeter. Die Farben sind sinngemäß gewählt, wobei das Grün auch auf die Land- und Forstwirtschaft bezogen werden kann.

Die Höhenmeter in und um Vossenack herum sind aufgrund der angrenzenden Täler (im Westen das Wehebachtal, im Norden das Tiefenbachtal, im Osten das Kallbachtal sowie im Süden das Richelsbachtal) sehr unterschiedlich = Vossenack-Unterdorf 390 m NN, Vossenack-Germeter 448 m NN, Simonskall 300 m NN, Raffelsbrand-Wollseiffener Str. 480 m NN und Raffelsbrand-Ringstraße 550 m NN = die höchste Stelle im Kreis Düren. Vossenack ist flächenmäßig mit rund 27,8 qkm der größte Ort der Gemeinde Hürtgenwald.

Im Herbst des Jahres 1944 wurde der Ort jäh in das gleißende Licht der Geschichte gezerrt. In den Kämpfen des zweiten Weltkrieges starben etwa 12.000 Soldaten in Hürtgenwald. Die US-Soldaten hatten von Belgien kommend den Befehl, von Germeter (heute ein Ortsteil von Vossenack) über Vossenack in das Kalltal vorzudringen, um auf der gegenüber liegenden Seite über Kommerscheidt nach Schmidt und von da aus weiter ins Rheinland zu gelangen.

Der dafür ausersehene Waldweg - der heutige „Kall Trail“ – war knapp zwei Meter breit, steil und schlammig, und die ebenso breiten Sherman-Panzer brauchten nicht lange, um diesen als Hauptnachschubstrecke gedachten Weg vollständig zu blockieren. Während dessen tobte in und um Vossenack zwischen den amerikanischen und deutschen Soldaten eine ebenso erbitterte wie verzweifelte Schlacht bis hinein in das Kirchengebäude. Das Dorf Vossenack wurde vollständig verwüstet.

Hierzu ein Videodokument -> Dieses Dokument ist Teil des Projekts Multimedia-Historyguide der Konejung Stiftung: Kultur. Auf sechs Themenschleifen des „Historisch-literarischen Wanderweges ® Hürtgenwald 1938 -1947" können Sie anhand von Interviews, historischem Film- und Bildmaterial die Ereignisse jener Jahre vom Westwallbau über die Schlacht im Hürtgenwald bis hin zum großen Waldbrand und dem Wiederaufbau nacherleben.

Die Bevölkerungsentwicklung in Vossenack (ohne Simonskall und Raffelsbrand) dokumentieren folgende Zahlen:

50 Familien im Jahre 1625
642 Einwohner im Jahre 1817
967 Einwohner im Jahre 1885
1.495 Einwohner im Jahre 1939
754 Einwohner im Jahre 1946
1.120 Einwohner im Jahre 1950
1.417 Einwohner im Jahre 1961
1.821 Einwohner im Jahre 1970
1.794 Einwohner im Jahre 1980
2.299 Einwohner im Jahre
2000
2.296 Einwohner im Jahre
2012
DIe Fortsetzung der Daten erfolgt im späteren Text

Die Nachkriegszeit war hart. Trotz alltäglicher Entbehrungen baute die Bevölkerung mit sehr viel Mut, Überzeugung und Energie ihre Heimat wieder aus Schutt und Asche auf. Dieser Aufbau sowie das Streben der Bevölkerung nach Gemeinschaft und Zusammenhalt waren die Basis für eine jahrzehntelange erfolgreiche Dorfentwicklung. Dies bestätigen unter anderem die in den letzten Jahren erhaltenen Auszeichnungen im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Im Jahre 2011 erhielt Vossenack die Goldmedaille auf Kreisebene (Kreis Düren) sowie in 2012 die Goldmedaille auf Landesebene (NRW). Somit durfte sich das Dorf Vossenack im Jahre 2013 in der Endausscheidung mit weiteren 23 Dörfern aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland messen und es wurde mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Nach einer weiteren Goldmedaille auf Kreisebene 2014 und bereitete sich die Dorfgemeinschaft auf eine weitere Teilnahme am Dorfwettbewerb 2017 vor. Zum ersten Mal wurde eine Bewerbung vorgenommen, die VOSSENACK mit SIMONSKALL und RAFFELSBRAND gemeinsam präsentierte. Auf Kreisebene wurde unsere Bewerbung mit einer Goldmedaille und der Berechtigung zur Teilnahme am Wettbewerb 2018 auf Landesebene in NRW belohnt. Am 07.06.2018 besuchte uns die Landeskommission NRW. Insgesamt hatten sich 44 Dörfer sowie Ortsverbünde von 579 Dörfern mit bis zu 3.000 Einwohnern für den Landeswettbewerb qualifiziert. Unser Einsatz wurde mit der Silbermedaille sowie Urkunde und Geldpreis belohnt. Nach Gesprächen im Arbeitskreis Dorfwettbewerb wurde mehrheitlich die Entscheidung getroffen, eine Auszeit zu nehmen und sich nicht für den nächsten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2020“ anzumelden.

Die Dorfgemeinschaft in Vossenack mit Simonskall und Raffelsbrand hat sich wie folgt entwickelt:

im Jahre in Vossenack in Simonskall in Raffelsbrand Gesamtanzahl
2013 2.303 52 148 2.513
2014 2.293 46 146 2.485
2015 2.322 48 159 2.529
2016 2.336 48 158 2.542
2017 2.336 40 158 2.534 (*)
2018 2.235 45 158 2.438 (*)
(*) Gründe für die sinkende Einwohneranzahlen von 2017 auf 2018
um 96 Personen (ca. 4%) sind u. a. folgende:
  • Erhelblicher Rückgang der Flüchtlingszahlen
  • Heimreise einer Gruppe von gut über 20 polnischen Arbeitern, die
    eine auf Zeit befristete Arbeitserlaubnis in der BRD hatte
  • Umzug einer Großfamilie mit über 10 Personen
  • Umzug wegen Studium Heirat etc
  • Sterbefälle
2019 2.242 44 159 2.445
2020 2.237 43 164 2.444
2021 2.300 41 161 2.502
2022 2.345 41 153 2.539
2023 2.431 39 159 2.629
2024 2.409 37 157 2.603

In Vossenack mit Simonskall und Raffelsbrand leben zum 01.01.2024 1.320 Bürgerinnen und 1.283 Bürger.

19. Juni 2024
Michael Franke

Das Dorfwappen von Vossenack

Heraldische Beschreibung des Wappens von Vossenack

Über einem erhöhten grünen Dreiberg, belegt mit vier (1,2,1) goldenen Kleeblättern, in Gold ein laufender roter Fuchs.

Sinndeutung

Der Name Vossenack – im 15. Jahrhundert Voissnacken – bedeutet so viel wie Fuchshöhe, Fuchsberg; er ist hier in einem „redenden“ Wappen bildlich wieder gegeben durch den Fuchs und den in der klassischen Heraldik üblichen Dreiberg. Die Kleeblätter sind ein altes Symbol für Landwirtschaft schlechthin, deren Vielzahl steht für Vossenack mit den Ortsteilen Simonskall, Raffelsbrand und (ehem.) Germeter. Die Farben sind sinngemäß gewählt, wobei das Grün auch auf die Land- und Forstwirtschaft bezogen werden kann.

Initiative zur Erstellung:

Axel Buch, Ulli Hallmanns, Bruno Linzenich, Reinhold Niessen.

Erstellt durch:

Lothar Müller-Westphal
Heraldiker MdH – Grafik Designer – Genealoge
Im Hirnfeld 11
52373 Kreuzau

Kreuzau im September 2010


Die Hymne von Vossenack, Simonskall und Raffelsbrand

Seit 2008 bzw. 2010 sind die „Vossenacker“ sowie die „Simonskaller“ berechtigt, ein eigenständiges Wappen zu führen. Mit dem Ziel, die eigene Identität zu befördern und diese nach außen hin sichtbar zu machen, wurde damit ein konkretes Symbol für Heimatverbundenheit geschaffen. Somit durfte auch eine eigene Hymne nicht fehlen. Unsere Mitbürgerinnen Sigrid Brüll, Birgit Franke und Heike Prinz texteten dieses Lied für unseren ehemaligen Ortsvorsteher Reinhold Niessen anlässlich der Kirmes im Jahre 2009.

Vossenack, im Juni 2014 Manfred Braun

Der Hürtgenwald ist groß und weit und voller Sonnenschein. Der allerschönste Fleck davon ist Vossenack, mein Heim. Dort, wo auf kargem Schieferstein ein schönes Dorf entstand, im tiefen Tal liegt Simonskall und oben Raffelsbrand.

Hei di hei da hei da ju vi val le ral le ra Hei da hei da ju vi val le ral le ra.

Auf Wald und Wiesen, Berg und Tal, wo mancher Bach entspringt, der raue Wind schön wie Musik in unsren Ohren klingt. Mit harter Schale, weichem Kern, so sind wir Menschen hier. „Gemeinschaft“ und „Zusammenhalt“, ja darauf bauen wir.

Hei di hei da hei da ju vi val le ral le ra Hei da hei da ju vi val le ral le ra.

Ein jeder sei Willkommen hier, so war es alle Zeit. Wer teilte mit uns Freud und Leid, der hat es nie bereut. Drum Alt und Jung, packt jetzt mit an, seid alle stets bemüht, dass unser Dorf in Zukunft immer voller Leben blüht.

Hei di hei da hei da ju vi val le ral le ra Hei da hei da ju vi val le ral le ra.


Leitbild Begleitschreiben an alle Bürgerinnen und Bürger

Das Leitbild

von Vossenack mit Simonskall und Raffelsbrand

Wir, die Bürgerinnen und Bürger leben „Vossenack”.

Wir nehmen unsere Zukunft bewusst an. Tolleranz, Integrationsfähigkeit, Brauchtums-Pflege sowie das Miteinander von Jung und Alt sind die Grundlagen unseres Handelns!

V = Vereine
O = Offenheit
S = Selbstbewustsein
S = Solidarität
E = Energie
N = Natur
A = Akzeptanz
C = christliche Werte
K = Kultur

Das Dorf mit Weitblick!

Unser Leitbild ist der Rahmen der zukünftigen Ortsentwicklung in Vossenack, Simonskall und Raffelsbrand. Es soll uns zur Orientierung dienen und ein Fundament für positive Veränderungen bilden. Die hierzu formulierten Entwicklungsziele werden durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen erreicht. Diese unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und werden bedarfsgerecht angepasst.

V wie Vereine

Unser Heimatort hat über 25 Vereine und Gruppierungen. Deren Mitgliederzahl übersteigt die Bevölkerungsanzahl bei Weitem. Unsere Vereine sind in der Jugendarbeit sehr engagiert. Sie pflegen die Gemeinschaft, jeder wird respektiert, gemeinsame Ziele werden angestrebt. Ferner prägen sie das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben in unserer Heimatgemeinde und bilden die Grundlage für viele über das Vereinsleben hinausgehende Aktivitäten. Sie sind das Rückgrat unserer Dorfgemeinschaft.

O wie Offenheit

Vossenack steht für Offenheit und Transparenz. Wir nehmen neue Ideen von Jedermann gerne auf und diskutieren sie öffentlich. Mit den Ergebnissen wird demokratisch verfahren. Das Offene Dorfforum ist die Plattform, an der sich jeder Bürger beteiligen und somit einbringen kann. So offen wie der Blick in unsere schöne Landschaft ist, so offen sehen wir den künftigen Aufgaben unseres gemeinsamen Lebens entgegen und nehmen die Verantwortung für alle Lebensbereiche gerne an.

S wie Selbstbewusstsein

In dem Bestreben, neue Herausforderungen in der Dorfgemeinschaft aktiv anzugehen, werden wir unser Selbstbewusstsein und damit unser Selbstwertgefühl stärken. Durch die Gründungen des VDV (Vereins- und Dorfgemeinschaft e.V.) im Jahre 1999 sowie des Offenen Dorfforums im Jahre 2013 dokumentieren wir unsere Stärke und unser Selbstverständnis, die Geschicke unseres Dorfes selbst in die Hand nehmen zu können. Wir sind stolz, Vossenacker zu sein und setzen alles daran, dass wir das auch in der Zukunft sagen können.

S wie Solidarität

Das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf wird seit vielen Jahren durch gelebte Solidarität gefördert. Dies beweist die gegenseitige Unterstützung bei Vereinsfesten, die gemeinsamen Aktionen von Jung und Alt bis hin zur Förderung der Einrichtungen wie Schulen, Seniorenheim und den ungezählten sonstigen ehrenamtlichen Aktivitäten unserer Bürgerinnen und Bürger. Vossenack, Simonskall und Raffelsbrand bilden eine Solidargemeinschaft. Der eine ist für den Anderen da. Die drei Orte leben mit-, von- und füreinander und vernetzen sich kooperativ in der Region.

E wie Energie

Vossenack steht den neuen Energieversorgungsarten offen gegenüber und ist bestrebt, die für die Bevölkerung geeignetsten und ökonomischsten Formen zu fördern und anzusiedeln: Solarenergie, Photovoltaik-Anlagen, Blockheizkraftwerk, Windenergie u.a. Dies wird in Offenen Dorfforen diskutiert. Bereits im Jahre 1994 wurde in unserer Heimatgemeinde das erste Windkraftrad erbaut. Wir sehen uns als Pioniere und unterstützen aktiv den Schutz unserer Ressourcen.

N wie Natur

Vossenack liegt mitten in einer einzigartigen Naturlandschaft. Diese langfristig zu erhalten und zu entwickeln, hat absolute Priorität. Die Bewahrung der Schöpfung und die Harmonie zwischen Mensch und Natur ist für uns ein hohes Gut. Von der umgebenden Natur profitieren die Gastronomie, der Tourismus, die Landwirtschaft und das Gewerbe. Die Bürger/innen schätzen in den staatlich anerkannten Erholungsorten Vossenack und Simonskall den damit verbundenen hohen Wohnwert.

A wie Akzeptanz

Fremdes und Neues nehmen wir mit Interesse auf und schaffen Raum für Integration. Die Eingliederung von Neubürgern ist uns wichtig. Als Beispiel für gelebte Akzeptanz ist die Tätigkeit von Bürger/innen mit Migrationshintergrund in dem christlich geprägten Unternehmen "Geschwister-Louis-Haus". Alle Bürgerinnen und Bürger werden zu den Gesprächen im Offenen Dorfforum eingeladen oder durch Presseveröffentlichungen informiert, damit sie ihr Mitspracherecht einbringen und wir Nutzen daraus ziehen können.

C wie christliche Werte

Wir halten in Zeiten des schnellen Wandels eine Grundorientierung für wichtig, um einen sittlich moralischen Kompass für Entscheidungen zu haben. Christliche Grundwerte als Leitnormen stehen bei uns hoch im Kurs: Würde und Freiheit des Menschen, Gleichberechtigung, Rücksichtnahme, soziales Verhalten, Hilfsbereitschaft, Gemeinwohl, Friedensbereitschaft und Verantwortlichkeit. Alle Religionsgemeinschaften werden von uns nach diesen Grundwerten akzeptiert und sind uns willkommen. Unser Fatima-Kindergarten, das Geschwister-Louis-Haus, das Franziskus-Gymnasium, die St. Josef Schützenbruderschaft e.V., die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Stamm Vossenack sowie weitere Institutionen, Vereine, Bürgerinnen und Bürger leben diese Werte und sind dabei Vorbild und Orientierungshilfe für andere.

K wie Kultur

Die Förderung der Kultur hat einen hohen Stellenwert und wird von einer breiten Öffentlichkeit getragen. Kulturelle Vereine sowie verschiedene ansässige Künstler pflegen eine bemerkenswerte kulturelle Arbeit, die weit in die Region hinein Aufsehen erregt und hohe Anerkennung genießt. Daneben sind wir uns unseres baukulturellen Erbes bewusst und wollen unsere Dörfer angemessen erhalten und pflegen. Dazu gehören die Bewahrung der Denkmäler und historischen Gebäude ebenso wie die dorfgerechte Gestaltung von Plätzen, Straßenräumen, Gärten und Vorgärten. Neue Gebäude sollen sich an ortstypischen Vorbildern orientieren und attraktive moderne Wohnformen ermöglichen.

Stand: Januar 2017